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Treiber der Transformation

Die Rolle von Führungskräften und ihrer Kommunikation. Maschinenraum und Klenk & Hoursch im Expertengespräch (Teil 2)

  • Change Communications
  • Interne Kommunikation
  • Positionierung

Was brauchen Familienunternehmen, um Transformation erfolgreich zu meistern und sich zukunftsfähig aufzustellen? Darüber sprechen wir mit Eva Mettenmeier, Managing Director des Transformations-Ökosystems Maschinenraum* und Katharina Stein, Director und Expertin für Mittelstandkommunikation bei Klenk & Hoursch. Im ersten Teil des Interviews sprechen die Expertinnen über Erfolgsfaktoren und die Rolle von Kommunikation im Transformationsprozess. Teil zwei legt den Fokus auf Führungskräfte und deren Kommunikation.

Klenk & Hoursch: Wie entwickelt sich Führung angesichts der derzeitigen Herausforderungen in Unternehmen?

Eva Mettenmeier: Wir erleben in Unternehmen tatsächlich vereinzelt eine Rückkehr zu autoritär geprägter Führung. Das lässt sich als Reaktion auf Krisen, Unsicherheit und den zunehmenden Druck zu schnellen Entscheidungen deuten. In solchen Phasen erscheinen klare Anweisungen und Kontrolle als passendes Mittel, um kurzfristig Stabilität zu schaffen. Doch langfristig behindern sie Beteiligung, Innovationskraft und die Fähigkeit, komplexe Probleme im Team zu lösen. Moderne Herausforderungen erfordern Kontextwissen, interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine flexible Reaktion auf Veränderungen – genau das wird durch kollaborative und adaptive Führungsstile gefördert. Deshalb sind diese Stile auch so wichtig, um Transformation langfristig voranzutreiben.

Klenk & Hoursch: Welche Rolle spielen Führungskräfte innerhalb von Transformationsprozessen?

Eva Mettenmeier: Führungskräfte müssen als treibende Kräfte der Transformation agieren und Orientierung bieten. Sie können die nötige Dynamik entfachen, indem sie eine Kultur der Offenheit und Veränderungsbereitschaft vorleben. So ziehen sie ähnliche Persönlichkeiten und ähnliches Verhalten an – ein positiver Schneeballeffekt, der den Wandel unterstützt. Fehlt die Unterstützung seitens der Führungskraft, wird die Transformation erschwert. In besonderem Maße gilt das natürlich für die Geschäftsführung, der viele Mitarbeitende eine hohe Loyalität entgegenbringen.

Katharina Stein: Damit Transformation wirklich und nachhaltig gelingt, müssen Dringlichkeit und Bedeutung des Wandels klar kommuniziert werden. [LINK zu Beitrag 1]. Kommunikation ist ein zentrales Instrument, um Unsicherheiten abzubauen und Vertrauen in neue Strukturen und Prozesse zu schaffen. Die Unternehmenskommunikation kann hier einen wichtigen Beitrag leisten – entscheidend ist jedoch das tägliche Handeln der Führungskräfte. Sie müssen den Wandel nicht nur mittragen, sondern ihn aktiv erklären, vorleben und begleiten. Hinzu kommt, dass besonders jüngere Generationen mehr Transparenz und Austausch fordern. Führungskräfte sind Schlüsselpersonen, die nicht nur die Veränderung anstoßen, sondern auch dafür sorgen, dass diese nachvollziehbar und kontinuierlich vermittelt und im Arbeitsalltag gelebt wird.

Klenk & Hoursch: Wie passt das zu der Beobachtung, dass einzelne Unternehmen eher zu einer autoritär geprägten Führung zurückkehren?

Katharina Stein: Führungs- und Kommunikationsstil hängen sehr eng zusammen. Ein autoritärer Führungsstil führt häufig zu einer einseitigen top-down-Kommunikation. Im Gegensatz dazu fördert ein partizipativer Führungsstil eine offene, dialogorientierte Kommunikation, die mehr Raum für Mitsprache und Ideen bietet. Dieser Führungsstil schafft eine Atmosphäre, in der Kommunikation als Mittel zur gemeinsamen Lösungsfindung genutzt wird. Zudem begünstigt ein wertschätzender Führungsstil eine konstruktive Feedback-Kultur, die für Transformationsprozesse enorm wichtig ist. Ohne konstruktives Feedback können die Mitarbeitenden sich nicht kontinuierlich weiterentwickeln. Der Führungsstil prägt also nicht nur die Kommunikation, sondern auch das Arbeitsklima und die Wirksamkeit von Veränderungsprozessen.

Klenk & Hoursch: Was können Unternehmen tun, um Führungskräfte zu überzeugen, die der Transformation möglicherweise skeptisch gegenüberstehen?

Eva Mettenmeier: So wie es sinnvoll sein kann, den Transformationsprozess zunächst mit Pilotprojekten zu beginnen, lässt sich diese Skepsis überwinden, indem neue Ansätze ausprobiert, erste Erfolge sichtbar gemacht und gewürdigt werden. Auch hier kommt der Geschäftsführung eine besondere Rolle zu. Viele Entscheidungen wurden bisher im kleinen Kreis getroffen. Wenn der Kopf des Unternehmens für mehr Transparenz sorgt, die Erreichbarkeit, Ansprechbarkeit und das Stellungbeziehen zu kritischen Fragen erhöht, stößt das auf allen Ebenen eine kulturverändernde Entwicklung an.

Klenk & Hoursch: Nicht jede Führungskraft ist von Natur aus ein hervorragender Kommunikator. Wie können sie in dieser Rolle unterstützt werden?

Katharina Stein: Führungskräfte müssen für ihre zielgerichtete Kommunikation befähigt werden. Sie benötigen eine klare Change-Story und prägnante Botschaften, die das „Warum“ erklären, intern wie extern. An dieser Stelle ist die Unternehmenskommunikation gefragt. In Trainings kann zudem geübt werden, wie Botschaften souverän vermittelt und entsprechend der individuellen Situation des Teams erzählt werden können. Ebenso wichtig sind passende Formate und Tools, die Austausch ermöglichen oder Informationen vermitteln. Führungskräfte- und Unternehmenskommunikation müssen eng verzahnt sein, um der Bedeutung gerecht zu werden, die Kommunikation hat – sie ist das entscheidende Element, um Veränderungsprozesse erfolgreich zu gestalten und nachhaltig im Unternehmen zu verankern.

Klenk & Hoursch: Danke Euch für das Gespräch!

* Über den Maschinenraum

Der Maschinenraum ist ein Ökosystem, das rund 80 deutsche Familienunternehmen vernetzt, darunter Jägermeister, Fiege Logistik oder Würth Industrie Service. Ziel ist es, durch Zusammenarbeit, die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und Wissensaustausch den Herausforderungen mittelständischer Unternehmen zu begegnen, zukunftsfähige Lösungen zu schaffen und die Transformations- und Innovationskraft der Mitglieder zu stärken. Dazu bietet das Netzwerk Online-Tools, moderierte Austauschformate, Kontakte zu Universitäten, Start-ups und Venture Capital sowie spezialisierte Workshops. Der Maschinenraum unterstützt seine Mitglieder mit einer objektiven Sichtweise im Innovationsmanagement, identifiziert Potenziale und Schwachstellen und befähigt sie durch unternehmensübergreifende Trainings für die Herausforderungen von morgen.

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Susanne Nicolai

Senior Consultant

Die richtigen Kanäle, Botschaften und Stories, passgenau für die Bedürfnisse der Zielgruppen und Ziele des Unternehmens. Um diese zu ermitteln, denkt sich Susanne Nicolai knietief in die Herausforderungen ihrer Kund:innen hinein und berät professionell, sympathisch und auf Augenhöhe. Egal ob laufende Kommunikation oder akute Krise – Susanne Nicolai besticht mit…
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